Attac Wiesbaden Veranstaltungen 2017
Dokumentarfilm: Jean Ziegler - Der optimismus des Willens 5.12.2017
Jean Ziegler –
Der Optimismus des Willens
Dokumentarfilm von Nicolas Wadimoff
Dienstag, 5. Dezember 2017, 19.30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
Jean Ziegler, geboren 1934, ist einer der international renommiertesten An-kläger der weltweiten Profitgier und eine Galionsfigur der globalisierungskritischen Bewegung. Er ist Autor zahlreicher scharfzüngiger Sachbücher und sitzt im beratenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrates.
Nicolas Wadimoff nähert sich dem streitbaren und umstrittenen Soziologen in seinem Filmporträt mit kritischer Empathie. Er geht mit Ziegler dahin, wohin dieser sonst nur alleine geht: zu seinen Zweifeln und Widersprüchen und zu seiner tief sitzenden Hoffnung, dass eine andere Welt möglich ist. Sein Film war ein Erfolg beim Internationalen Filmfestival in Locarno 2016.
„Wadimoff gelingt eine Würdigung des engagierten Zeitgenossen, nicht ohne dessen Dogmatismus zu hinterfragen.“ (Filmbulletin)
Vortrag Ulrich Müller: Lobbyismus in Deutschland 5.09.2017
Zur Bundestagswahl:
Lobbyismus in Deutschland
Einseitiger Einfluss – löchrige Regeln
Vortrag von Ulrich Müller
Politikwissenschaftler und
Gründungsmitglied von LobbyControl
Dienstag, 5. September 2017, 19.30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
In Berlin arbeiten mehrere Tausend Lobbyisten – die meisten für Unternehmen, Wirtschaftsverbände und ihnen nahestehende Denkfabriken oder Kampagnen. Sie verschaffen den Unternehmen großen Einfluss auf die Politik. Mit schwerwiegenden Folgen: Der Abgasskandal oder der Cum/Ex-Skandal um Devisengeschäfte, der den Steuerzahler Milliarden kostete, sind Lobbyskandale.
Ulrich Müller berichtet, wie Lobbyismus in Deutschland funktioniert und wie löchrig das Regelwerk dafür ist. Lobbyisten müssen nicht offenlegen, für wen sie arbeiten und wie viel Geld sie einsetzen. Gelder von Unternehmen und Verbänden können völlig intransparent an die Parteien fließen. In seinem Lobbyreport 2017 kommt LobbyControl zu dem Ergebnis, dass die Große Koalition notwendige Reformen in Themenfeldern Lobbyismus und Einflussnahme verschleppt hat. Angesichts der gegenwärtigen Krise der Demokratie brauchen wir dringend Transparenz und striktere Regeln für Lobbyisten.
Vortrag Volker Weiss: Die autoritäre Revolte, 14. September 2017
Die autoritäre Revolte
Die neue Rechte und der Untergang des Abendlandes
Vortrag von Volker Weiss
Historiker und freier Publizist
14. September 2017, 19:00 bis 21:00 Uhr
Roncallihaus, Friedrichstraße 26, 65185 Wiesbaden
Eintritt frei
In seinem neuen Buch „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ beschreibt Volker Weiss das vielfältige Spektrum der neuen rechten Bewegungen und untersucht die Herkunft und Vernetzung ihrer Kader. Weiß bietet eine historisch fundierte Zeitdiagnose zu den rechtspopulistischen Phänomenen Pegida, AfD und den „Identitären“, die mit gezielten Provokationen auffallen wollen. Dabei sind die Übergänge von Konservativismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus fließend. Weiss geht den autoritären Vorstellungen und nationalistischen Strömungen nach und stellt historische Vorbilder, Konstanten sowie internationale Verbindungen der neuen Rechten dar. Als Ziel der Neuen Rechten nennt er die Abschaffung der Demokratie und des Liberalismus, denn dieser sorge nach Ansicht der Rechten für die „Zersetzung“ des deutschen Volkes.
Eine Veranstaltung des Wiesbadener Bündnisses für Demokratie, unterstützt von Attac Wiesbaden, von AWO, Evangelischem Dekanat Wiesbaden, dem Roncalli-Haus, DGB Wiesbaden-Rheingau-Taunus, GEW Wiesbaden-Rheingau und dem Stadtjugendring Wiesbaden
Vortrag Franz Groll: Wege in eine zukunftsfähige Gesellschaft 22.06.2017
Wege in eine zukunftsfähige Gesellschaft
Vortrag und Debatte mit Franz Groll
Ingenieur und Autor
Donnerstag, den 22. Juni 2017, 19.30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, Wiesbaden,
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
Der Klimawandel und die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen zwingen uns, anders zu wirtschaften und ein ewig anhaltendes, allgemeines Wachstum der Wirtschaft wird in einer begrenzten Welt nicht möglich sein. Da unser derzeitiges Wirtschaftssystem aber Wachstum erfordert, ist es unabdingbar, eine neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu erarbeiten, mit der die ökologischen und sozialen Anforderungen erfüllt werden.
Franz Groll hat Vorschläge für eine Gesellschaft entwickelt, die sich für Mensch und Klima verträglicher gestaltet.
Damit das Klimaschutzziel erreicht werden kann, schlägt er vor, dass der Ausstoß von Treibhausgasen gedeckelt wird, und es werden Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen bei jedem Produkt der Treibhausgas-Rucksack sichtbar wird, so dass alle Produzenten und Konsumenten in der Lage sind, frei zu entscheiden, wie sie am günstigsten ihren Beitrag für den Klimaschutz leisten können.
Herr Groll erläutert, weshalb die kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung Wachstum erfordert und zeigt Wege auf, wie wir aus diesem Wachstumszwang herauskommen.
In einem weiteren Vorschlag erläutert der Referent, wie erreicht werden kann, dass die Verarmung von immer mehr Menschen überwunden wird und alle Menschen unserer Gesellschaft ein Einkommen erzielen, das ein Leben in Würde ermöglicht, auch dann, wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst.
Vortrag mit Diskussion: Welches Europa brauchen wir? 20.06.2017
Welches Europa brauchen wir?
Andreas Schwarzkopf, Frankfurter Rundschau,
im Gespräch mit
Michael Rudolph (Impulsreferat, Koordination der Europapolitik
des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB im Bezirk Hessen-Thüringen)
und allen, die sich zu Wort melden.
Dienstag, 20. Juni 2017, 19:30 Uhr
Friedrich-Naumann-Saal im Haus an der Marktkirche
Schlossplatz 4, Wiesbaden
Eine gemeinsame Veranstaltung von DGB Kreisverband Wiesbaden/Rheingau-Taunus, Pulse of Europe Wiesbaden, GEW Wiesbaden-Rheingau, Verdi, Rosa-Luxemburg-Stifung Hessen, Attac Wiesbaden, Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Roncalli-Haus Katholische Kirche Wiesbaden,Aktives Museum Spiegelgasse und der VHS Wiesbaden
Prof.Dr. Burchardt: Ungleiche Welt am 18. Mai 2017
Ungleiche Welt: Entwicklung neu denken
Vortrag und Diskussion
Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, Universität Kassel
Donnerstag, den 18. Mai 2017, 19:30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38 a, Wiesbaden
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
In Zusammenarbeit mit dem Weltladen Wiesbaden
30 Jahre Weltladen Wiesbaden
Die fortschreitende Klimaveränderung und die zunehmende soziale Ungleichheit sind die Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Welche Antworten darauf grundsätzlich in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gegeben werden, entscheidet über die Zukunft unserer Gesellschaft.
Zu großen Teilen hängen die Akteure weiter dem Wachstumsglauben an und versuchen mit unbrauchbaren Rezepten die Krisen durch ihr scheinbar unbeirrbares Weiter-So zu bewältigen.
Klimawandel, Umweltzerstörung und wachsende globale Ungleichheiten machen aber immer deutlicher, dass dieser Weg für die gesamte Menschheit in eine Sackgasse führt. Jenseits von Wachstum und Eurozentrismus werden Impulse für ein neues gesellschaftliches Entwicklungsmodell vorgestellt.
Wie können gesellschaftliche Initiativgruppen und wie kann jeder Einzelne zur Veränderung beizutragen?
Filmvorführung "Europa - Ein Kontinent als Beute" 08.05.2017
EUROPA -
EIN KONTINENT ALS BEUTE
Dokumentarfilm von
Christoph Schuch und Reiner Krausz
Montag, 8. Mai 2017, 19.30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38a, Wiesbaden
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
Der Regisseur Christoph Schuch ist anwesend
In welcher Gesellschaft leben wir? Was passiert gerade in Europa?
Nachdem die Staaten und Völker immer enger zusammengewachsen sind, greifen seit dem Ausbruch der Finanzkrise Völkerhass, Klassenkampf „von oben“, Nationalismus und militärisches Säbelrasseln noch offener um sich.
Die Umverteilung von Vermögen von unten nach oben wird immer dreister vorangetrieben. Neoliberale Wirtschaftskonzepte, korrupte Eliten und global agierende Banken und Konzerne spalten zunehmend den Kontinent.
Der Film erzählt von den wirtschaftlichen Verflechtungen und den politischen Ursachen der Krise Europas und nimmt uns mit auf eine Reise durch Europa: in die Krisenländer Spanien und Portugal, ins Europäische Parlament nach Brüssel, in die Bankenmetropole Frankfurt und in die neutrale Schweiz.
Analysten und Aktivisten erzählen von korrupten Eliten und den Kämpfen um lebenswerte Alternativen, von ungleichen Chancen und enttäuschten Hoffnungen. Kinobilder und ein ungewöhnlicher Soundtrack treffen auf scharfe Analysen.
Globalisierungskritischer Stadtrundgang am 22.04.2017 und 10.06.2017
Stadtrundgang Globalisierung in Wiesbaden
in Zusammenarbeit mit dem Umweltladen Wiesbaden und dem Weltladen Wiesbaden
Samstag, den 22. April 2017 von 11:00 bis 13:00 Uhr
Samstag, den 10. Juni 2017 von 11:00 bis 13:00 Uhr
Treffpunkt: Wiesbaden, Luisenplatz, Bonifatiuskirche
Teilnahme kostenlos
Was kann jeder Einzelne tun, um unfairen Handel, ungerechte Verteilung von Lasten und Chancen und die Verödung der Innenstädte zu bekämpfen?
Auch in Wiesbaden sind Auswirkungen von globalen Veränderungen schon zu erkennen. Bei einem globalisierungskritischen Rundgang durch die Innenstadt sollen an Beispielen Themen wie die Energiefrage, Umwelt, wirtschaftliche Änderungen durch global agierende Unternehmen,
Geldpolitik, Staatsschulden und Steuereinnahmen sowie die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich besprochen werden.
Der knapp zweistündige Stadtrundgang beginnt an der Bonifatiuskirche.
Zum Abschluss wird im Weltladen ein Nicaragua-Kaffee gereicht.
Tilmann Santarius: Das Wachstum bändigen 23.03.2017
Das Wachstum bändigen
Nach dem Ausfall vom 7.02.2017 jetzt erneut:
Vortrag und Debatte mit Tilman Santarius
Freier wissenschaftlicher Autor und
Projektleiter an der Technischen Uni Berlin und
am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Donnerstag, den 23. März 2017, 19.30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, Wiesbaden,
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
Die Wirtschaft könne unendlich wachsen, glauben die einen. Denn der technische Fortschritt ermögliche es, das Wachstum vom Verbrauch der begrenzten natürlichen Ressourcen abzukoppeln. Doch kann das wirklich gelingen? Wie sieht es aus mit den Treibhausgasen? Können sie auf diese Weise bis zum Jahr 2050 um 80 bis 90 Prozent gesenkt werden, wie vorgesehen und notwendig? Tilman Santarius zeigt auf, warum das nicht möglich ist.
Seine Analysen ergaben, dass der Naturverbrauch erst dann auf ein langfristig ausgeglichenes Niveau sinkt, wenn die Wirtschaft aufhört zu wachsen. In seinem Vortrag geht er der Frage nach, wie Politik und Gesellschaft dem Wachstum Grenzen setzen können und welche Triebkräfte des Wachstums sich bändigen lassen.
Weitere Aspekte seines Vortrages sind: Was soll die Ökonomie überhaupt für den Menschen leisten? Und wie viel Konsum ist genug, um ein zufriedenes Leben zu führen und den gesellschaftlichen Frieden zu sichern?
Dokumentar-Film "Plastic Planet" am 8.3.2017
PLASTIC PLANET
Dokumentar-Film
mit anschließender Diskussion
Mittwoch, den 8. März 2017, 19.30 Uhr
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, Wiesbaden,
Eingang Wellritz-Café, Eintritt frei
Plastik und andere Kunststoffe sind überall: Sechsmal mehr Plastik in den Weltmeeren als Plankton! In unserem Blut ist Plastik nachweisbar!
Regisseur Werner Boote stellt in seinem Film PLASTIC PLANET Fragen, die uns alle angehen:
Schadet Plastik unserer Gesundheit? Wer ist verantwortlich für die Müllberge? Wer profitiert davon? Wer verliert?
Im Film werden weltweit Antworten gesucht sowie erstaunliche Fakten und Zusammenhänge aufgedeckt.
Wer diesen Film gesehen hat, wird nie wieder aus einer Plastikflasche trinken!
Plastik ist zu einer Bedrohung für Mensch und Umwelt geworden. Das zeigt PLASTIC PLANET trotz der dargestellten Problematik unterhaltsam und investigativ. Der Film entlarvt die schöne neue Plastikwelt mit eindrucksvollen Beispielen, wissenschaftlichen Interviews und faszinierenden Begegnungen.
Was machen wir aus Plastik? Was macht Plastik mit uns und unserer Welt?
Dieser rasante Dokumentarfilm geht jeden an und nimmt den Zuschauer mit auf eine packende, aufrüttelnde und überraschende Reise durch das Plastikzeitalter.
Vortrag Michael Schneider "Rasender Stillstand" 23.02.3017
Michael Schneider
Vortrag
"Rasender Stillstand -
warum wir immer mehr Zeit einsparen und doch keine mehr haben"
Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38 a, Wiesbaden
am Donnerstag, dem 23.02.2017 um 19.30 Uhr
Veranstaltung zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Wiesbaden
Eintritt frei
Viele Menschen leiden unter Zeitnot. Dabei müssten wir doch eigentlich Zeit im Überfluss, jedenfalls viel mehr Zeit als früher haben. Ist doch unsere gesamte Ökonomie darauf programmiert, Zeit zu sparen und Effizienzgewinne einzufahren. Und müsste bei stetig steigender Effizienz durch Automatisierung und Optimierung von Arbeitsprozessen, die Zeit, die wir mit Arbeit verbringen, nicht weiter ab- statt zunehmen? Wo aber geht sie eigentlich hin - die eingesparte Zeit?
Mit einer inszenierten Talkrunde, mit dem Vortrag "Volk ohne Zeit" und mit Zauberei sucht Michael Schneider dieses verrückteParadox zu veranschaulichen und zu ergründen: Dass wir immer mehr Zeit einsparen - und doch keine mehr haben. Und setzt gegen den Effizienz,- Optimierungs - und Wachstumswahn die konkrete Utopie einer Gesellschaft im Zeitwohlstand.
Markus Nierth: "Brandgefährlich" Vortrag 12.01.2017
Markus Nierth: "Brandgefährlich"
Erfahrungen eines Ortsbürgermeisters aus Sachsen-Anhalt
Vortrag und Diskussion
Donnerstag, 12.01.2017 19:30 Uhr
Haus an der Marktkirche
Schlossplatz 4. Wiesbaden
Eintritt frei
Gemeinsame Veranstaltung mit Evangelischem Dekanat Wiesbaden,
Deutschem Gewerkschaftsbund Wiesbaden-Limburg, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Wiesbaden-Rheingau, Aktives Museum Spiegelgasse, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Markus Nierth war von 2009 bis 2015 ehrenamtlicher Bürgermeister von Tröglitz in Sachsen-Anhalt. Dort wurde eine für Flüchtlinge vorbereitete Unterkunft von "Unbekannten" in Brand gesteckt. Markus Nierth und seine Familie erhielten mehrmals Morddrohungen, die ihn schließlich dazu veranlassten, zurückzutreten. In dem Buch "Brandgefährlich" (zusammen mit Juliane Streich) schildert er, wie "das Schweigen der Mitte die Rechten stark macht". Fast jeder zweite Bürgermeister ist bereits beschimpft, beleidigt oder bedroht worden, weil er sich für Flüchtlinge einsetzt. Was sind die Hintergründe dieses Rechtsrucks, welche Lösungsansätze in Politik und Gesellschaft können helfen?